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Aphasie Segeln 2021

30.07.21

Der Aphasie Landesverband Bayern war mit acht Aphasiker und Angehörigen sowie zwei Personen eines Mini-Filmteams auf dem Rollisegler „Wappen von Ueckermünde“ vom 30. Juli bis zum 08. August 2021 zum ersten Mal zum Segeln auf der Ostsee. Das Pilotprojekt der bayerischen Aphasiker mit ZERUM und dem barrierefreien Rollisegler hat sich als ein äußerst gutes und sinnvolles Seminar erwiesen. Mit der Zielsetzung sind Sie gestartet, dass auch Aphasiker und deren Angehörige mit dem richtigen Skipper segeln können, dass Sie auf engstem Raum eine knappe Woche zusammen leben können und dass Sie als eine Graw mit unterschiedlichster Arbeitsteilung zurechtkommen. Alle diese Ziele hat die Mannschaft aus den Freistaat Bayern beherrscht. Das Mini-Filmteam konnte passende Filme und Fotos machen und es wurden schon die ersten Kurzvideos auf YouTube unter Aphasielandesverbandbayern eingestellt. Aber auch unter Instagram sind Links zu finden. Der Vorstand will mit dem Rollisegler „Wappen von Ueckermünde“ nun jedes Jahr ein bis zwei Segel Törns durchführen und so können viele bayerische Aphasiker jetzt schon eine Seereise im nächsten Jahr auf der Ostsee planen. 

 

Teilnehmer vom Landesverband Bayern: Thomas, Bernhard, Stefan, Renate, Markus, Birgit, Ingrid, Michael, Matze, Frank

Skipper: Torsten

Steuermann: Jakob

Die von Aphasie betroffenen Teilnehmer in einer Gruppe unterstützt durch die Teilnahme von Profis in der medialen Kommunikation fördern mit der Segelwoche mediale Unterstützung.

Am Freitag den 30. Juli 2021 im Laufe des späten Nachmittages trafen alle Teilnehmer nach einer relativ weiten Anreise wie geplant im ZERUM Ueckermünde ein und waren von der Anlage und der Umgebung dieser Einrichtung angenehm überrascht. Nach der Begrüßung durch die Ansprechpartner des ZERUM konnten sich die Teilnehmer beim gemeinsamen Einkauf für den Segeltörn und dem anschließenden Abendessen auf die Seminarwoche einstimmen.

Mit der Ankunft unseres Skippers Torsten und dem Steuermann Jakob am Samstag vormittags erfolgte die Übernahme auf der „Wappen von Ueckermünde“ mit der Einweisung in die Räumlichkeiten und die

 technische sowie sozialen Einrichtungen dieses besonderen Segelbootes. Insbesondere die Sicherheits- und Schutzmaßnahmen bei Notfällen wurden den Teilnehmern anschaulich von Torsten gezeigt.

Bei der ersten Gesprächsrunde kurz vor dem Ansegeln durfte jeder Teilnehmer der Crew sich selbst vorstellen mit seiner Situation sowie der Motivation, den Erwartungen und den eventuell vorhandenen Bedenken. Dabei konnten sich alle schon gegenseitig bekannten als auch die noch relativ unbekannten Teilnehmer, die nun auf sehr engem Raum und über eine Woche gemeinsam funktionieren müssen, vorab austauschen sowie Fragen stellen und auch Fragen beantworten.

Das Seminar Abenteuer beginnt mit dem Auslaufen der „Wappen von Ueckermünde“, am Samstag den 31. Juli wobei dieses Manöver wie auch alle anderen wichtigen Informationen zur Fahrt und das Setzen der Segel vom Skipper im Logbuch des Bootes exakt dokumentiert wird. Damit der Ablauf der Arbeiten und Manöver an Bord geordnet funktioniert, wurde die Mannschaft in eine 1. und eine 2. Wache mit wechselnden Schichten von vier Stunden eingeteilt.

Die ersten Stunden beim Segeln mit dem Kennenlernen der vielfältigen Aufgaben und Manöver zum sicheren Vorankommen mit dem Boot begeistern die Teilnehmer. Bereits jetzt werden wir vorzüglich mit gutem Essen von Frank und Seminarteilnehmern aus der Kombüse versorgt, was sich auch in allen nachfolgenden Etappe zur vollen Zufriedenheit der Mannschaft fortsetzen soll. Nach der Überfahrt mit kräftigem Wind durch das Stettiner Haff und nachfolgend der Fahrt auf der Swina erreichten wir am Samstag Abend glücklich und hungrig in Polen den Hafen von Swenemünde. Bei einem geschmackvollen Abendessen und guten Gesprächen im Restaurant lassen wir den Tag ausklingen.

Frisch motiviert verlassen wir am Sonntag den 01. August vormittags Swenemünde mit Kurs in Richtung Thiessow auf der Insel Rügen. Bei böigem Wind und auch kurzzeitig starkem Regen war die Mannschaft intensiv gefordert, die jeweils notwendigen Manöver durchzuführen, wie Segel setzen, Wende oder Halse zu aktivieren. Bei kühler Brise und leicht erschöpft, jedoch glücklich über die erreichte nächste Etappe laufen wir am frühen Abend in den sehr kleinen Hafen von Thiessow ein. Da nur eine Stelle zum Anlegen am Kai bereitsteht ist Torsten mit seiner ganzen Erfahrung gefordert, das Boot so anzudocken, dass es bei dem angekündigten starken Westwind am nächsten Tag überhaupt möglich sein wird, in Richtung Westen wieder auslaufen zu können. Ein Tag voller schöner Eindrücke geht zu ende. 

Die große Herausforderung am frühen Morgen des Montag den 02. August gelingt im zweiten Anlauf mit Unterstützung unseres zusätzlichen Motorbootes, das zur Freisetzung der Wappen notwendig ist. Unserem Skipper Torsten gelingt diese Aktion mit Bravour und wir können anschließend den Kurs in Richtung auf Stralsund nehmen. Für den ersten Teil der Strecke kann die Mannschaft die Segel setzen und wir kommen gut voran. Im späteren Verlauf können wir nur unter Motor laufen da Untiefen und  die enge Fahrrinne dies erfordern. Nach der Passage der hochgezogenen Ziegelgrabenbrücke erreichen wir mit Stralsund eine historische Hansestadt in deren Stadthafen wir eine ideale Anlegestelle haben um auf kurzem Weg in die Altstadt zu gelangen. Nach einem interessanten Spaziergang durch die Gassen und einem guten gemeinsamen Abendessen in einem Restaurant begeben wir uns in Richtung Boot um für den nächsten Tag gut ausgeschlafen zu sein. 

Früh am Morgen des Dienstag 03. August verlassen wir Stralsund, um einen sehr großen Schlag Richtung Gedser auf Falster in Dänemark in Angriff zu nehmen. Deshalb wird heute an Bord auch erst mit Verzögerung gefrühstückt, damit genug Zeit bleibt um mit dem angekündigten starken Wind aus West gut voranzukommen. Es gibt diesmal genügend Arbeit für die Crew, da nach dem Setzen der Segel kontinuierlich gegen den Wind aufgekreuzt wird.  Auch von einem heftigen Regenschauer werden wir diesmal nicht verschont und müssen trotzdem an Deck die Aktion durchführen. Bei sehr gutem Wind kommen wir kontinuierlich voran. Erst im Verlauf des Nachmittags setzt wie vom Wetterbericht gemeldet eine komplette Windstille ein und wir setzen unter Motor den Kurs fort und für das Fotoshooting vom Beiboot aus ist auch noch Gelegenheit.  Nach einem sehr intensiven Tag erreichen wird gegen 21:40 den Hafen von Gedser. Diesmal sind sogar alle Anlegestellen am Kai bereits belegt, so dass wir einen Segler aus den Niederlanden um das Andocken ans Schiff bitten müssen. Erschöpft steigen wir an diesem Abend in die Kojen.

Bei sehr schwachen Wind nehmen wir am Mittwoch den 04. August Abschied von Dänemark und nehmen unter Motor Kurs auf Kühlungsborn auf deutschem Festland. Nun steht zum einen genügend Zeit zur Erholung und zum anderen für Gespräche und Interviews zur Verfügung. Die Refexion zu den bereits erlebten Segelerfahrungen und der Austausch der unterschiedlichen Empfindungen der Teilnehmer bietet Gelegenheit zum näheren Kennenlernen. Der Nachmittag und ein langer Abend in Kühlungsborn bieten genug Abwechslung für jeden Einzelnen und mit einem gemeinsamen Restaurantbesuch klingt dieser Tag stimmungsvoll aus.

 Am Donnerstag den 05. August nehmen wir mit einer ungeplanten Verzögerung wegen aufwendiger Ab- und Andockmanöver dann Abschied von Kühlungsborn und steuern direkt auf Warnemünde zu. Da zu unserer Überraschung sich doch kurzfristig noch Wind ergibt, können wir bei herrlichem Sommerwetter nochmal die Segel setzen und längs der Küste segeln. Je näher wir dann auf Warnemünde zukommen, desto mehr Boote und Schiffe aller Typen und Größe begleiten uns in die Bucht. Die Eindrücke verdichten sich mit der Passage der imposanten Hafenanlagen von Warnemünde und der großen Kulisse der Hansestadt Rostock. Überall auf dem Wasser kündigt sich durch die Vielzahl der Boote / Schiffe die Attraktion in dieser Woche auf der Ostsee an:  HanseSail 2021 und wir werden auch bei dieser Veranstaltung vor Ort in Rostock sein. Nach dem Anlegen am Kai im Bereich des Stadthafens von Rostock erfolgte von Skipper Torsten die Aufteilung der Aufgaben zur Reinigung und Vorbereitung der Übergabe die „Wappen von Ueckermünde“. Am Abend konnte bei bestem Wetter der Hafen von Rostock besichtigt werden.

Nach unserer letzten Übernachtung auf dem Boot wurden wie geplant früh am Morgen des Freitag  den 06. August von jedem Teilnehmer die jeweiligen Reinigungsarbeiten vorbildlich umgesetzt und das komplette Gepäck vom Boot in die Transportfahrzeuge umgeladen. In einer Gesprächsrunde zum Abschluss des Rollisegler Seminars darf jeder Teilnehmer seine positiven und negativen Erlebnisse und Eindrücke mit den anderen Crew Mitgliedern austauschen. Der sehr positive Gesamteindruck aller Teilnehmer lässt sich damit zusammenfassen, dass wohl alle Teilnehmer sehr gerne das Seminar – Rollisegler auf der „Wappen von Ueckermünde“ auf der Ostsee wiederholen möchten.